Für Mensch und Natur

Willkommen beim NABU Kreisverband Gifhorn e.V.

Der Naturschutzbund Kreisverband Gifhorn e.V. - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.

Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen unsere Arbeit vorstellen und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft entwickeln. Weitere Informationen unter "Wir über uns".


Zu unseren Arbeitsgruppen

Aktiv im Natur- und Artenschutz werden


Frieren mit Tieren 23-24

Pflegeeinsätze im Viehmoor

Helfen Sie uns bei der Biotoppflege


Wolfspolitik im Landkreis Gifhorn

Vom Herdenschutz zunächst keine Rede

Foto: Sebastian Hennigs
Foto: Sebastian Hennigs

Zum Hintergrund:

 

Die CDU-Kreistagsfraktion hat zusammen mit den Freien Wähler und der FDP einen Antrag im Hinblick auf die Veröffentlichung von artenschutzrechtlichen Ausnahmege-nehmigungen gestellt. So wird der Landrat aufgefordert „sich im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) für eine Aufhebung des Erlasses vom 09.12.2022 zur Veröffentlichung von artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen zur Entnahme von Problemwölfen einzusetzen“. Sollte dies nicht möglich sein, so „soll er sich dafür einsetzen, dass die in der Veröffentlichung genannte Region, für die die Entnahmegenehmigung erteilt wird, so groß gehalten wird, dass Rückschlüsse auf das konkrete Gebiet, in dem der Problemwolf lebt, nicht möglich sind.“

 

Weiterhin gab es einen Antrag der AFD-Fraktion gemäß dessen Inhalt der Kreistag aufgefordert wird, sich für den „unverzüglichen Beginn der Regulierung des Wolfsbestandes“ einzusetzen. Dieser wurde abgelehnt.

 

Diese Anträge wurden vom Kreisausschuss in den Bau- und Umweltausschuss verwiesen, welcher am Freitag, den 05.05.2023 tagte. Hier folgten je noch ein Änderungsantrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

 

Stellungnahme des NABU-Kreisverbandes Gifhorn e.V.:

 

Der erste Teil des Antrages von CDU, Freien Wählern und FDP ist nicht zielführend, da der Thematik eine Entscheidung des Staatsgerichtshofs vom 8. Februar 2022 vorausgeht. Dabei ging es um einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen über die Offenlegung der bisher streng geheim gehaltenen Abschussgenehmigungen einzelner Wölfe. (siehe )

 

Die Landesregierung muss demnach künftig offenlegen,

  • wie viele Wölfe,
  • zu welchem Datum,
  • mit welcher Begründung z.B. zur Schadenshöhe, Zaunhöhe, Tierart und Art des Grundschutzes,

zum Abschuss freigegeben sind. Dabei „[…] ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden den grundrechtlich geschützten Interessen der in den Vollzug einer Ausnahmegenehmigung eingebundenen, identifizierbaren Personen den Vorrang einzuräumen“.

 

Dem zweiten Teil des Antrages kann man durchaus folgen, sofern gewährleistet bleibt, dass Verbänden und Parteien im Vorfeld hinreichend die Möglichkeit gegeben wird im Einzelfall auch Rechtsmittel gegen eine Entnahmegenehmigung einzulegen.

 

Der Antrag von CDU, Freien Wähler und FDP ist mit der Überschrift „Wolf – Weidetiere schützen“ versehen. Es ist daher mehr als verwunderlich, dass in keinem der Anträge das eigentliche Mittel der Konfliktlösung, nämlich der Herdenschutz, Erwähnung fand. Erst mit dem Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fand das Thema Herdenschutz Einzug in die Debatte und letztlich auch in der gemeinsamen Beschlussfassung.

 

Der Landkreis Gifhorn weist aktuell in der Tat eine im Vergleich hohe Anzahl an Rissereignissen auf. So weist die Risstabelle des NLWKN seit Dezember 2022 insgesamt 22 Rissereignisse auf, von denen einer nicht dem Wolf zuzuordnen ist. In 42% der Fälle war ein wolfsabweisender Grundschutz vorhanden, in 38% der Fälle hingegen nicht und 14% der Fälle wird nach aktueller gesetzlicher Lage ein Grundschutz als nicht erforderlich angesehen (Rinder und Pferde). Wenn Herdenschutz nicht flächig und präventiv umgesetzt ist, dann können einzelne Wölfe lernen, dass Nutztiere eine leicht verfügbare Beute sind. Dies erleben wir aktuell im Landkreis Gifhorn.

 

Folglich ist nicht die Regulation des Wolfsbestandes, wie in manch Antrag formuliert, die Lösung des Problems. Es ist und bleibt der Herdenschutz, welcher den zentralen Lösungsansatz darstellt. Dabei dürfen Nutztierhalter nicht alleingelassen werden, der Herdenschutz muss aber auch konsequent eingefordert werden.

 

Wir begrüßen daher die einstimmige Entscheidung des Bau- und Umweltausschusses die Umsetzung eines „Herdenschutzinfotages“ zu unterstützen. Im Gegensatz zu etwaigen Abschuss- und Bestandsregulierungsforderungen ist dies ein konstruktiver Lösungsansatz.

 

Insgesamt ist zu betonen, dass im Landkreis GF mit dem Thema Wolf bisher weitgehend sachlich umgegangen wurde und wird. Dies trifft auf weite Teile der Politik, die Kreisjägerschaft, das Landvolk als auch den Naturschutz zu. Seitens des NABU Kreisverbandes Gifhorn e.V. begleiten wir die Ausbreitung des Wolfes seit über 10 Jahren mit intensiver Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit.

Quellen/weiterführende Links:

1.) Urteil des Staatgerichtshofes

2.) Schadenstabelle

3.) politische Anträge

 


Rund um Wölfe

Infos, Beratung, Verhaltenstipps

Eine Zusammenstellung zahlreicher Sachinfos

Wölfe im Landkreis Gifhorn

 

Da aktuell der Wolf mal wieder Thema im Landkreis Gifhorn ist, verweisen wir an dieser Stelle auf unsere umfangreiche und sachliche Zusammenstellung zum Thema Wolf. So finden Sie neben Aspekten der Biologie des Wolfes und der aktuellen Verbreitung auch Verhaltenstipps bei Wolfssichtungen, wo sie diese melden können und auch Tipps für betroffene Nutztierhalter.


Insektensterben - Was geht mich das an?

Fakten, Infos und Tipps zur eigenen Gartengestaltung

Ein Füllhorn an Informationen zum kostenfreien Download

Die öffentliche Diskussion wird von der Klimakrise dominiert. Das wir es parallel mit einer Biodiversitätskrise zu tun haben wird dabei häufig vergessen, obwohl wir deren Auswirkungen sehr viel deutlich zu spüren bekommen könnten.


Seit 2017 ist vor allem das Insektensterben in aller Munde, was im Jahr 2021 sogar zu einem Insektenschutzgesetz führte. Leider sind zahlreiche Maßnahmen wie Blühstreifen und Insektenhotels in vielen Fällen mehr Aktionismus, als wirksames Mittel dem Artensterben entgegezutreten. Aus diesem Grund haben wir eine umfangreiche Internetpräsenz zusammengestellt. Dort finden Sie zahlreiche Informationen rund um die Ursachen des Insektensterbens und möglicher Lösungswege. Wir gehen auf den Sinn und Unsinn von Blühstreifen ein und geben ebenso Tipps zur Gartengestaltung. Auch die Rolle der Kommunen wird thematisiert und zahlreiche Informationen zur Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Artenvielfalt auf kommunaler Ebene thematisiert.  Auf Nachfrage bieten wir auche eine Vortragsveranstaltung zu diesem Themenkomplex an. Sprechen Sie uns einfach an. Unsere Kontakdaten finden Sie hier.


Jobbörse

Wie Sie uns unterstützen können

Für den Naturschutz im Landkreis Gifhorn aktiv werden!

Der NABU Kreisverband Gifhorn ist auf der Suche nach Menschen, die sich aktiv für den Naturschutz im Landkreis einsetzen möchten. Wir können aber auch Unterstützung in vielen anderen Bereichen gebrauchen. Über Ihr ehrenamtliches Engagement würden wir uns sehr freuen und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.  Bei Interesse nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht zu möglichen Tätigkeitsbereichen. Sie können sich aber auch mit Ihren eigenen Ideen einbringen.

 

  • Mitarbeit in einer unserer Arbeitsgruppen
  • Biotoppflegeeinsätze z.B. Streuobstwiesen, Viehmoor, großes Moor...
  • Ernteaktionen
  • Amphibienschutz (z.B. Auf- und Abbau von Krötenschutzzäunen)
  • Wespen- und Hornissenschutz (Beratung, Umsiedlung)
  • Vogelschutz (Monitoring, Aufklärungs-, Öffentlichkeitsarbeit, Gebäudebrüter...)
  • Mitarbeit im Vorstand
  • Aktion "Willkommen Wolf" (Social Media, Aufklärungs-, Öffentlichkeitsarbeit, Herdenschutz...)
  • Durchführung von Vortragsabenden / Infoveranstaltungen
  • Präsenz in sozialen Netzwerken
  • Durchführung von Exkursionen
  • Verfassen von Stellungsnahmen im Rahmen der KONU
  • Betreuung von Infoständen
  • "Schirmeister" oder "Schirmeisterin" Fuhrpark
  • Handwerkliches Geschick vorhanden (Reparatur & Wartung von (Arbeits-)Geräten u.v.m....)?
  • .......